Wie steht es um die Pflegebedürftigkeit von Personen bevor sie versterben? In einer großangelegten Studie basierend auf Registerdaten des Pflegegeldbezuges hat ein Team von Österreichischen Forscher*innen um Erwin Stolz sich mit dieser Frage beschäftigt. Sie konnten zeigen, dass nur eine Minderheit der Personen (31 % bei Männern, 13 % bei Frauen) ohne vorherige Pflegebedürftigkeit verstirbt. Im Durchschnitt bezogen ältere Männer und Frauen 3,5 bzw. 5,3 Jahre Pflegegeld vor ihrem Tod. Dauer und Wahrscheinlichkeit von Langzeitpflegebedürftigkeit steigen mit dem erreichten Lebensalter an und sind bei Personen, die an neurogenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson versterben, am höchsten.
Diese Forschungsarbeit wurde nun kürzlich von der Österreichischen Gesellschaft für Epidemiologie (OeGEPI) mit dem Best Paper Award für das Jahr 2024 ausgezeichnet. Die Med Uni Graz gratuliert Erwin Stolz und seinem Team herzlich zu diesem Erfolg!
Erwin Stolz ist seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie und forscht zu sozialen Einflussfaktoren von Gesundheit und der Epidemiologie des Alterns, das heißt der Beschreibung, Erklärung und Vorhersage gesundheitlicher Veränderungen im Alter, insbesondere in den letzten Jahren des Lebens. Nach seiner Promotion 2015 an der Universität Salzburg hat sich Erwin Stolz 2019 für das Fach Sozialmedizin habilitiert und wurde 2025 zum Research Professor ernannt.
Best Paper Award für Sozialmediziner Erwin Stolz
Advert