,,Ich freue mich über die Auszeichnung und darüber, dass damit der Wichtigkeit von technikgeschichtlichen Dokumenten so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vielen Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich ansehen und oft tagtäglich nutzen, liegen ,Privilegien’ also Patente zugrunde", erklärt Paulus Ebner.
,,Memory of Austria" ist Teil des ,, Memory of the World " (MoW) UNESCO-Programms. Dieses Programm wurde 1992 gegründet und dient dem Schutz und Erhalt des Dokumentenerbes. Bisher umfasst die Sammlung 496 Eintragungen im Internationalen MoW-Register, wovon 16 aus Österreich stammen.
Die TU Wien Privilegiensammlung
Die Privilegiensammlung der TU Wien umfasst insgesamt 5.815 Erfindungsprivilegien im Archiv der TU Wien , die aus der Zeit zwischen 1800 und 1852 stammen. Das Wort ,,Privileg" war bis 1899 in Österreich als Bezeichnung für Patente in Verwendung. Diese Privilegien sicherten den Inhaber_innen für einen bestimmten Zeitraum das alleinige Recht, den erfundenen Gegenstand zu produzieren bzw. zu vertreiben und schützte auch vor Nachahmung durch andere.Im Bestand der Privilegiensammlung befinden sich Privilegien von heute noch bekannten technischen Innovationen, wie der Schiffsschraube von Joseph Ressel (1826), dem speziell geformten Bugholz der Gebrüder Thonet (1842) oder der Lithographie von Alois Senefelder (1801). Die älteste Erfindung ist die Falzmaschine von Carl Collmann und stammt aus 1800, die jüngste ist eine Mähmaschine von Franz Rixner aus dem Jahr 1852.
Der zweite und weitaus größere Bestand an abgelaufenen Privilegien (1852 bis 1899) befindet sich im Österreichischen Patentamt - Privilegien Sammlung.