Neue Professorin für biomedizinische Wirkstoffe

Mit innovativen Ansätzen in der RNA- und Nanovesikel-Forschung treibt Nicole Meisner-Kober die Medikamentenentwicklung voran und begeistert Studierende für interdisziplinäre Wissenschaft Nicole Meisner-Kober ist seit dem 1. März 2024 Inhaberin der neuen Professur für Chemische Biologie und Biologische Wirkstoffe an der Universität Salzburg, Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie. Die 47-jährige Wienerin gilt als renommierte Expertin in der pharmazeutischen Wirkstoffforschung und bringt fast zwei Jahrzehnte Erfahrung aus der Industrie mit. Besonders begeistert sie das Potenzial von RNA-basierten Wirkstoffen, deren enorme Möglichkeiten sie während ihrer Laufbahn immer wieder beeindruckten.

Meisner-Kobers akademische Laufbahn begann in Salzburg, wo sie 1994 am Bundesrealgymnasium Akademiestraße maturierte und anschließend Genetik an der Universität Salzburg studierte. 2000 schloss sie ihr Studium als Magistra rerum naturalium ab und begann direkt darauf ihre Doktorarbeit am Novartis Forschungsinstitut in Wien. Im Jahr 2005 promovierte sie in Biophysikalischer Chemie und widmete sich in den folgenden Jahren der pharmazeutischen Forschung bei Novartis - eine Karriere, die sie auch nach Basel und Cambridge führte, wo sie sich auf RNA-basierte Wirkstoffe spezialisierte und internationale Teams in diesem Bereich leitete.

2018 entschied sie sich für einen Wechsel in die akademische Forschung. Sie Übernahm zunächst eine Stiftungsprofessur an der Universität Salzburg, finanziert vom Land Salzburg, und wurde 2024 auf eine ordentliche Professur an der PLUS berufen. Seit Anfang 2024 leitet sie darüber hinaus das ebenfalls an der PLUS verortete, neu gegründete Ludwig Boltzmann Institut für nanovesikuläre Präzisionsmedizin und forscht mit ihrem Team daran, innovative Arzneimittel zu entwickeln, die auf nanovesikulären Transportsystemen basieren. Diese mikroskopisch kleinen Bläschen, sogenannte Extrazelluläre Vesikel, können als Transportmittel für molekulare Informationen dienen und eröffnen vielversprechende Möglichkeiten in der Medizin. Ihr Ziel: Medikamente zu entwickeln, die sich gezielt an ihren Wirkort im Körper steuern lassen und dabei gut verträglich sind - ein bedeutender Schritt für die Weiterentwicklung von RNA-Therapien und anderen biologisch inspirierten Wirkstoffklassen wie CRISPR-Cas.

Auch ihre Lehrtätigkeit und die Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs liegen Meisner-Kober am Herzen. Sie sieht es als essenziell, dass angehende Forscherinnen und Forscher interdisziplinäre Kenntnisse erwerben, um das komplexe Zusammenspiel moderner biomedizinischer Forschung zu verstehen. "Es ist heute nicht mehr ausreichend, nur im eigenen Fach Experte zu sein. Kenntnisse in angrenzenden Disziplinen wie Chemie, Physik, Informatik oder Pharmazie sind zunehmend wichtig," erklärt sie. Ihren Studierenden bietet sie nicht nur tiefgehende Fachkenntnisse, sondern auch die Chance, praktische Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung, klinischer Anwendung und der pharmazeutischen Industrie zu sammeln. Die Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) und dem Salzburger Landesklinikum (SALK) eröffnet den Studierenden darüber hinaus Einblicke in klinische Forschung und industrielle Anwendung.

Das Ludwig Boltzmann Institut, das sie leitet, bietet den Studierenden ein dynamisches Umfeld und lässt sie die Brücke zwischen Laborforschung und klinischer Praxis erleben. Meisner-Kober schätzt die einzigartige Kooperationsbereitschaft und die kurzen Entscheidungswege am vergleichsweise kleinen, aber international sichtbaren Forschungsstandort Salzburg. Die enge Zusammenarbeit und das offene Forschungsumfeld sieht sie als große Stärken der PLUS.

Privat lebt die Forscherin, Mutter eines zwölfjährigen Sohnes, in einer fünfköpfigen Patchwork-Familie und genießt das Leben in Salzburg, wo sie Freizeit und Beruf wunderbar verbinden kann. In ihrer freien Zeit segelt sie gern, spielt mit ihrem Sohn Tennis oder kocht mit Freunden. Zusammen mit ihrem Partner und ihrem neuen Hund lebt sie das Leben in vollen Zügen und freut sich, dass die Umgebung von Salzburg auch ihre Studierenden für eine Karriere in der Wissenschaft begeistert.

Meisner-Kober zeigt eindrucksvoll, wie bereichernd die Verbindung von Industrie und Wissenschaft sein kann und wie wichtig es ist, neue Perspektiven in die Wirkstoffforschung einzubringen - stets mit dem Ziel im Blick, innovative Medikamente zu entwickeln, die Menschen weltweit zugute kommen.