Nationalismus und Nachbarschaft

Präsentieren Wege in eine gemeinsame Zukunft: Botschafter Clemens Koja, Projektl
Präsentieren Wege in eine gemeinsame Zukunft: Botschafter Clemens Koja, Projektleiter Jürgen Pirker, Katja Wrolich, Schülerin des BG für Slowenen, Bischof Alois Schwarz, Dekan Joseph Marko, Martin Pandel, Bildungsreferent des zweisprachigen Bildungshauses Sodalitas und Lukas Krassnitzer, Schüler des BG Tanzenberg. Foto: Gotthard

Die aktuelle Flüchtlingswelle lässt an vielen Grenzen alte Konflikte mit den Nachbarländern wieder aufbrechen. Spannungen zwischen Volksgruppen, Ressentiments gegenüber Minderheiten und wechselseitige Gebietsansprüche sind auch im Europa des 21. Jahrhundert noch nicht vom Tisch. Das betrifft auch das zweisprachige Gebiet Unterkärntens, mit dem sich Jürgen Pirker vom Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft der Uni Graz auseinandergesetzt hat. Gemeinsam mit mehr als 5.000 SchülerInnen erhob er in Kärnten und Slowenien die Einstellung der Bevölkerung ihrem Nachbarland zu Minderheitenfragen und zu einem gemeinsamen Europa. Weiters im Fokus der Untersuchung lagen Familiengeschichten sowie der Austausch über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Ergebnis des Projekts ist nun unter dem Titel ,,Kärnten und Slowenien: Getrennte Wege - gemeinsame Zukunft" in Buchform erschienen und wurde im Bildungshaus Sodalitas im kärntnerischen Tainach präsentiert. Der Band behandelt die durch die Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinterlassenen Spuren in und zwischen den Ländern des Alpen-Adria-Raumes.
,,Das Projekt war ein Beitrag zur politischen Bildung und interaktiven Konfliktlösung. Wir wollen es auch als positives Signal für das Zusammenleben und den Umgang mit Minderheiten verstanden wissen", betont Pirker. Die slowenische und österreichische UNESCO-Kommission haben die Schirmherrschaft für das Buch übernommen. An der Präsentation nahmen unter anderem der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz, der österreichische Botschafter in Slowenien Clemens Koja, der slowenische Generalkonsul Milan Predan sowie der Dekan der REWI-Fakultät Joseph Marko teil. Im Rahmen der Präsentation überreichte Bischof Schwarz Pirker sowie sechs weiteren im Schulprojekt Engagierten Goldene Hemma-Nadeln.