"Die Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät versteht sich als Kompetenzort für Kultur-, Literatur-, Sprachund Medienwissenschaft. Das Theater ist ein Ort, an dem vieles von dem lebendig wird, womit wir uns theoretisch beschäftigen", erklärt Studiendekanin Dr. Elisabeth De Felip-Jaud. Der Kooperationsvertrag erleichtert es Studierenden einschlägiger Fächer, sich für Praktika im Tiroler Landestheater zu bewerben oder im Rahmen von Lehrveranstaltungen Proben und Aufführungen zu besuchen. Theaterpraxis und Literaturtheorie sollen in der universitären Ausbildung aufeinander bezogen werden. "Das Landestheater öffnet sich hier bewusst für Studierende und Forschende, erlaubt vielfältige Blicke hinter die Kulissen und bereitet so neue Wege des Austauschs zwischen Kunst und Wissenschaft", freut sich die Intendantin des Tiroler Landestheaters Irene Girkinger über die Kooperation.
Gemeinsames Projekt läuft
Dass man voneinander profitieren kann, zeigt bereits ein erstes Projekt: Angehende Deutschlehrer:innen erhalten umfassend Einblick in die Entwicklung eines Theaterstücks für Kinder und tragen umgekehrt mit ihren Ideen etwas zum theaterpädagogischen Begleitmaterial für Schulen bei. Geplant sind auch Angebote für die öffentlichkeit. In Workshops und Podiumsdiskussionen werden Akteur:innen aus Theater und Wissenschaft gemeinsam Fragen der Kultur und Kunst aufgreifen und bearbeiten. "Unterschiedliche Perspektiven auf einund denselben Gegenstand können sich ergänzen und neue Erkenntnisse schaffen", zeigt sich Dekan Jürgen Fuchsbauer Überzeugt. "Auch eine bessere gegenseitige Nutzung von Ressourcen ist im Sinne beider Institutionen. Das können Räume ebenso sein wie Bibliotheksund Archivbestände."Landestheater und Landesuniversität streben mit dieser Kooperation einen Austausch auf Augenhöhe an. "Hier begegnen sich nicht Unterhaltung und Ernst, sondern zwei Institutionen, die auf unterschiedliche Weise zu Kultur und Bildung in der Region Tirol und darüber hinaus beitragen. Der sprichwörtliche Elfenbeinturm Universität ist zwar schon lange ein Klischee, aber in Richtung Theater haben wir tatsächlich noch eine Mauer gefunden, in die wir Fenster brechen können", meint Elisabeth De Felip-Jaud. "Mit dem Klischee vom realitätsfernen Palast haben auch die Theater zu kämpfen und öffnen ihre Türen und Spielpläne für einen offenen und öffentlichen Diskurs", ergänzt Intendantin Girkinger. Der Kooperationsvertrag gilt vorerst für die laufende Spielsaison des Tiroler Landestheaters.