
Der Probenhalter im Inneren der Micro-CT-Kammer kann je nach Versuchsaufbau gestaltet werden. © Lunghammer - TU Graz
Mit den Geräten können Strukturveränderungen im Inneren von Materialien unter realen Betriebsbedingungen zerstörungsfrei beobachtet und gemessen werden. Am 20. April wurden sie vom interuniversitären Graz-µCT consortium der öffentlichkeit präsentiert.
Was geschieht im Inneren eines Betons, wenn er mit Säure in Kontakt kommt? Wie saugfähig ist ein Papiertaschentuch? Wie stark ändert sich das Volumen von Batterien unter bestimmten Spannungsund Strombedingungen? Ist die innere Struktur von Tabletten derart beschaffen, dass sie sich zum richtigen Zeitpunkt auflösen und den Wirkstoff optimal freisetzen? Antworten auf diese und andere materialstrukturelle Fragen liefern zwei neue hochinnovative Micro-CT-Geräte im Tiefgeschoss des Physikgebäudes der TU Graz am Campus Neue Technik. Die Geräte erlauben tiefe Einblicke bis in den Nanometer-Bereich von Materialien jeglicher Art, ohne die Materialproben zu zerstören.Lesen Sie mehr über die Einsatzgebiete und die Funktionsweise der beiden Geräte im Planet-Research-Artikel ,, Micro-CT-Lab: In die Tiefen der Materialstruktur ".

Eine karbonisierte Kapton Probe, die in wenigen Momenten mit Röntgenstrahlung beschossen wird. © Lunghammer - TU Graz
Die neuen Geräte sind die ersten in Österreich, die in-situ-Messungen ermöglichen. Sie wurden von der Firma TESCAN entwickelt, um den Anforderungen der Forschungsarbeiten gerecht zu werden. Zukünftig stehen sie nicht nur den Konsortiumsmitgliedern zur Verfügung. Auf Anfrage können auch externe Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen diese Österreichweit einzigartige Infrastruktur nutzen bzw. mit dem Graz-µCT consortium zusammenarbeiten.
TU Graz-Rektor Harald Kainz zeigt sich begeistert von den neuen Forschungsinfrastruktur-Geräten: ,,Ich bin stolz, dass wir an der TU Graz solch hochinnovative Forschungsgeräte einsetzen können. Mit der neuartigen Methode, Materialen zu untersuchen, ohne die Proben dabei zu zerstören, wird eine neue Ära in der Materialforschung eingeläutet."
Für den Rektor der Med Uni Graz Hellmut Samonigg wurde mit dem innovativen Micro-CT-Lab ,,ein weiterer wichtiger Baustein für die gemeinsame zukunftsweisende Forschung von Universität Graz, TU Graz und Med Uni Graz umgesetzt, der maßgeblich zur nationalen als auch internationalen Profilierung der Grazer Spitzenforschung beitragen wird."
In dieselbe Kerbe schlägt auch der geschäftsführende Rektor der Uni Graz Peter Riedler : ,,Das Graz-µCT consortium ist ein perfektes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit der Hochschulen am Standort. "