Herzen aus dem Weltall
Das Projekt PULSE will sogenannte akustische und magnetische Levitation nutzen, um Organmodelle zu erschaffen, die in ihrem Aufbau komplexer sind als solche, die man auf der Erde produzieren kann. Machbar machen dies die Mikrogravitationsbedingungen im Weltraum. Durch diese ist es möglich, komplexere Organkonstrukte mit Hohlräumen oder Tunneln zu drucken und so letztendlich ein realistischeres Organmodell zu erschaffen, das sich noch besser für die Forschung eignet.Eine Schlüsselanwendung von PULSE ist die Erzeugung von In-vitro-3D-Modellen des menschlichen Herzes, die unverzichtbare Werkzeuge bei der Erforschung der Auswirkungen von Weltraum und Strahlung auf das Herz-Kreislauf-System sind. Diese Modelle liefern wertvolle Erkenntnisse im Bereich der Physiologie und Pathologie des Herzes und erleichtern die Entwicklung präventiver und therapeutischer Lösungen für Astronaut*innen und Krebspatient*innen.
Die Rolle der Forscher*innen der Med Uni Graz bei dem Projekt ist es, die anderen Projektpartner*innen dabei zu unterstützen, die Kardiotoxizität von simulierten Weltraumbedingungen zu evaluieren und die Wirksamkeit von strahlenschützender Medikation zu testen.
EU-Förderung für fünf Jahre
Das Projekt wird von der EU mit insgesamt rund vier Millionen Euro gefördert und soll in den nächsten fünf Jahren die technologische Innovation vorantreiben, um das Bioprinting im Weltall zu ermöglichen. Der Start der PULSE-Plattform auf der Internationalen Raumstation ISS ist für 2027 geplant. ,,In einer Proof-of-Concept-Studie werden wir diese neu entwickelte Bioprinting-Technologie einsetzen, um 3D-In-vitro-Modelle des Herzes zu erstellen, die im Vergleich zu Organoiden die Herzphysiologie besser nachahmen können. Wir werden solche Modelle verwenden, um die Herzalterung zu untersuchen und die Wirksamkeit von entzündungshemmenden/antioxidativen Medikamenten mit Anti-Aging-Potenzial zu testen", erklärt Nandu Goswami die Ziele des Projekts.Daten zum Projekt:
Name: PULSEPartner*innen: Med Uni Graz, Maastricht University (Niederlande), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg , SCK CEN, Space Applications Services (SAS)(beide Belgien), IN Society
Förderung: EUR 3 997 578,75
Projektdauer: 55 Monate