Bereit fürs All: PRETTY ist startklar

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Der Klimabeobachtungssatellit PRETTY wird der sechste Österreichische Satellit im All sein. Im Bild der Satellit mit ausgeklappten Solarpanelen im Reinraum an der TU Graz. Bildquelle: Lunghammer - TU Graz
Von Susanne Filzwieser

Der Österreichische Klimabeobachtungssatellit PRETTY soll im Frühjahr 2023 vom Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana an Bord einer Vega-C-Rakete ins All starten.

Der nächste Österreichische Satellit ist fertig gebaut und getestet und startklar für den Flug in den Orbit im Frühjahr 2023: PRETTY wird der sechste Österreichische Satellit im All sein, der dritte made and tested by TU Graz. Auftraggeberin des Klimabeobachtungssatelliten ist die European Space Agency ESA. Beyond Gravity Austria (ehemals RUAG Space ) hat die Gesamtprojektleitung Über.

PRETTY steht für Passive REflectomeTry and DosimeTrY und wird als Nutzlast zwei wissenschaftliche Experimente fliegen: Das Herzstück ist ein passives Reflektometer System zur genauen Vermessung der Erdoberflächen, entwickelt von Beyond Gravity (Konzept und Softwaresystem) und dem Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz (Hardware). Der Kleinsatellit wird damit das Ausmaß von Eisund Meereshöhen sowie Meeresströmungen der Ozeane vermessen.


Zur Messung der Strahlungsumgebung im Weltraum hat die Seibersdorf Labor GmbH eine neuartige Dosimeter-Plattform entwickelt, gebaut und getestet. Die Dosimeter Nutzlast ist während der gesamten PRETTY-Mission aktiv und sammelt wissenschaftliche Daten. Die TU Graz steuert zudem die Satellitenplattform bei, führte die Fertigungs-, Montage-, Integrationsund Testaktivitäten durch und wird mit der Bodenstation am Campus Inffeldgasse für den Betrieb des Satelliten verantwortlich sein.

Erstes Etappenziel: Tschechien

PRETTY soll im Frühjahr 2023 an Bord einer europäischen Vega-C-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ins All starten. Das erste Etappenziel des Satelliten ist Brno, Tschechien. Dort wird PRETTY vom Startprovider gemeinsam mit anderen Satelliten in die Startvorrichtung eingebracht, die dann nach Kourou geflogen wird.

Cubesat mit knapp fünf Kilogramm

PRETTY ist ein Cubesat mit den Maßen 10x10x34 Zentimeter. Die ausklappbaren Solarpanele haben eine Fläche von jeweils 30x20 Zentimetern und versorgen den Satelliten mit einer Leistung von durchschnittlich 24 Watt. Der Satellit hat eine Masse von 4,6 Kilogramm und wird in einer polaren Umlaufbahn in rund 565 Kilometern Höhe die Erde umkreisen. PRETTY kommuniziert mit Datenraten bis 2 Mbit/s; der Betrieb von PRETTY wird mit Hilfe der Bodenstation an der TU Graz durchgeführt.


Die Mission ist auf mindestes ein Jahr ausgelegt. PRETTY wird nach Missionsende auf natürliche Weise wieder in die Erdatmosphäre eindringen und verglühen. Der Satellit entspricht den ESA- und UN-Richtlinien zur Minimierung von Weltraumschrott.

Österreichische Satelliten im All

PRETTY wird der sechste rot-weiß-rote Satellit im All sein, und der dritte aus den Labors der TU Graz. Die bisherigen Österreichischen Satelliten (allesamt Kleinsatelliten) im Überblick:

o TUGSAT-1/BRITE-Austria der TU Graz
o UniBRITE der Universität Wien (TUGSAT-1 und UniBRITE sind Teil einer Flotte von fünf Nano-Satelliten, die Helligkeitsschwankungen von Sternen messen; beide seit 2013 im All)
o PEGASUS der FH Wiener Neustadt (untersucht die Beschaffenheit der Erdatmosphäre; seit 2017 im All)
o OPS-SAT der TU Graz (erprobt und validiert neue Techniken im Bereich der Missionskontrolle und On-Board-Systemen, erste Nanosatellitenmission der ESA; seit 2019 im All)
o ADLER-1 des Österreichischen Weltraum-Forums (beobachtet Weltraumschrott, testet neue Technologien; seit 2022 im All)


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